John Green
Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken

Nominiert als Interpretin:
Birte Schnöink

Silberfisch
ISBN 978-3-86742-397-7

Aus dem Englischen von Sophie Zeitz.

Kurzbeschreibung:
Aza ist 16, und Aza hat Angst. Angst davor, nicht real zu sein. Denn nicht Aza bestimmt ihre Gedanken, sie bestimmen Aza. Aus diesem Grund öffnet sie immer und immer wieder die Wunde unter ihrem Daumennagel: Erst wenn sie das Brennen des Desinfektionsmittels spürt und den Daumen penibel mit einem Pflaster versorgt hat, weiß sie, dass sie echt ist – und dass sie nicht an einer Blutvergiftung sterben wird. Denn auch vor Bakterien, Mikroben und Parasiten fürchtet Aza sich. Und ist sich der Tatsache, dass Menschen zu einem sehr großen Teil aus ihnen bestehen, nur allzu bewusst. Zum Glück hat sie ihre beste Freundin Daisy, die sie immer wieder ins echte Leben zurückholt. Und in diesem echten Leben ist Milliardär Russell Pickett verschwunden; Hinweise auf seinen Verbleib werden mit hunderttausend Dollar belohnt. Klar, dass Daisy Aza überredet, das Geheimnis zu lüften. Auch klar, dass Daisy sie direkt vor die Haustür von Davis, dem Milliardärs-Sohn, rudert. Zum Glück kennen sich die beiden bereits aus dem Sommercamp, sodass das unverhoffte Aufeinandertreffen nicht maximal unangenehm wird. Schnell findet Aza heraus, dass Davis mehr als nur ein reicher Sohn ist, er weiß eine Menge über Astronomie und seine Hand lässt sich besonders gut unter dem Sternenhimmel halten. Auf der Suche nach Pickett, auf der Suche nach Liebe und Verständnis muss Aza jedoch immer wieder gegen ihre Gedankenspiralen ankämpfen. Und am Ende liegt des Rätsels Lösung näher, als sie ahnt.

Jurybegründung:
Lebensmittelpunkt der 16-jährigen Aza ist ihre sorgenvolle und zwanghafte Gedankenwelt und: ihre beste Freundin Daisy. Die beiden Freundinnen stürzen sich in ein kriminalistisches Abenteuer, das für Aza bald auch Liebesgeschichte und schmerzhafte Reise zu den „fiesen Gedanken“ wird. Es ist ganz erstaunlich, wie elegant und mühelos Birte Schnöink diesen vielschichtigen Roman liest, wie sie die verschiedenen Stimmen und Stimmungen einfängt. Sie findet für jede Figur den richtigen Ton. Dabei besticht ihre Interpretation durch eine klischeefreie Unbedingtheit.