Impressionen |
12. November, zum zweiten Mal BEO-Verleihung und man kann sich den Preis nicht mehr wegdenken. Unter den buchnahen Veranstaltungen nimmt der Kinderhörbuchpreis sicher den Platz ‚Beste Unterhaltung‘ ein. Und das nicht nur, weil ein Peter Jordan höchst perfekt unperfekt durch das Programm im Thalia-Theater führt, sondern weil die Literatur eine Stimme bekommt.
„Audi et lege! BEO-Verleihung 2014“, Christine Paxmann, Eselsohr. Dezember 2014.
Wenn der knurrig clowneske Friedhelm Ptok Anu Stohners ‚Schusselhexe‘ spricht, sind plötzlich 20 Personen mehr im Raum. Wenn Jens Wawrczeck die Wiederentdeckung ‚Lassie kehrt zurück‘ rezitiert, macht sich ein alter Stoff für die Jetzt-Zeit hübsch. Und wenn die Videobotschaft der ausgezeichneten Interpretin Sandra Hüller lediglich mimisch erfolgt, ist das so gekonnt, dass man sich so manche Dankesrede non-verbal wünscht.
„Audi et lege! BEO-Verleihung 2014“, Christine Paxmann, Eselsohr. Dezember 2014.
Beim BEO wird Programm gemacht, und so reflektiert die Veranstaltung, was hinter Hörbüchern steckt. Sorgfältige Auswahl der Interpreten, Textarbeit, die jedem Lektorat gut zu Gesicht stünde, Regie, technisches Know-how, Aufnahmequalität und eben der besondere Kick, den ein astrein inszeniertes Hörbuch ausmacht.“
„Audi et lege! BEO-Verleihung 2014“, Christine Paxmann, Eselsohr. Dezember 2014.
Wie schön, wenn ein Preis, der natürlich auf Sponsorengelder angewiesen ist, so viele Facetten bedienen kann. Die Sponsorenvertreter betonen dann auch immer die Qualität des Engagements. Schließlich kann das gehörte Wort sehr viele erreichen, die vielleicht beim Buch zurückschrecken würden. Im besten Fall löst ein Hörbuch Leselust aus.
„Audi et lege! BEO-Verleihung 2014“, Christine Paxmann, Eselsohr. Dezember 2014.
Preisverleihung |
Die Preisverleihung des Deutschen Kinderhörbuchpreises ist der Höhepunkt eines jeden BEO-Jahrgangs und bietet eine Kontinuität im Jahr, bei der sich Hörbuch-Begeisterte zusammenfinden, miteinander feiern und ins Gespräch kommen. So auch im November 2014: Der Theater- und Hörspielregisseur Leonhard Koppelmann übernahm in bewährter Manier die Regie des Abends. Der Schauspieler Peter Jordan führte die Preisträger, Nominierten und Gäste aus der Medien-, Verlags- und Hörbuchbranche gut gelaunt und neugierig durch einen feierlichen und zugleich kurzweiligen Abend. Die Coolen Streicher, das Kinder- und Jugendorchester von Salut Salon, lieferte den schwungvollen musikalischen Rahmen. So wurde der pralle BEO-Abend im Thalia Theater in der Gaußstraße in Hamburg mit engagierten Menschen aus Kunst, Kultur und Wirtschaft erneut zur Inspiration für den Blick in die BEO-Zukunft 2015.
Mitwirkende |
Die Coolen Streicher – das Kinder- und Jugendorchester von Salut Salon

Mit ihrem Kinder- und Jugendorchester, den Coolen Streichern, haben Salut Salon musikpädagogisch Maßstäbe gesetzt. Die Idee: Kinder sollen so früh wie möglich mit anderen zusammen musizieren. Deshalb bekommt jedes Kind eine eigene Stimme, die seinen Fähigkeiten entspricht. Seit 1992 gehören rund 35 Kinder und Jugendliche im Alter von 4 bis 19 Jahren zu den Coolen. Sie gewannen mehrfach erste Preise im Hamburger Instrumental-Wettbewerb und u.a. den „Inventio 2004“ als innovativstes Musikprojekt Deutschlands. Die raffinierten Coole Streicher- Arrangements von Angelika Bachmann gibt es seit 2007 beim renommierten Musikverlag Breitkopf & Härtel.

Peter Jordan
wurde 1967 in Dortmund geboren und absolvierte seine Schauspielausbildung an der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg. Es folgten Engagements am Theater Rostock und am Schauspielhaus Bochum, wo er mit Jürgen Kruse und Dimiter Gotscheff arbeitete. Von 2000 bis 2009 war er Ensemblemitglied des Thalia Theaters Hamburg. Er wirkte in mehr als 30 Produktionen mit (u.a. von Leander Haußmann, Martin Kusej und Armin Petras) und avancierte schnell zu einem der beim Publikum beliebtesten Akteure. Inzwischen lebt Peter Jordan in Berlin und spielt an verschiedenen Bühnen. Seine Vielseitigkeit stellt er zudem in Kino- und Fernsehproduktionen unter Beweis, u.a. in „Die Schimmelreiter“ von Lars Jessen und „The International“ von Tom Tykwer. Als Uwe Kohnau, Vorgesetzter des verdeckten Ermittlers Cenk Batu, ging er von 2008 bis 2012 im Hamburger Tatort auf Verbrecherjagd. Im Rahmen des Kunstpreises Berlin wurde Peter Jordan 2003 mit dem Förderpreis der Akademie der Künste ausgezeichnet.

Leonhard Koppelmann
wurde 1970 in Aachen geboren und wuchs in Köln auf. Er studierte Theaterregie an der Universität Hamburg und arbeitete als Regieassistent am Thalia Theater Hamburg, u. a. bei Jürgen Flimm, Jürgen Gosch und Sven-Eric Bechtolf. 1997 wurde er mit dem Gertrud-Eysoldt-Preis als bester Nachwuchsregisseur für die Inszenierung von Lessings „Die Juden“ am Thalia Theater Hamburg ausgezeichnet. Seine Arbeit als Autor für den Hörfunk begann Leonhard Koppelmann 1991, fünf Jahre später folgte die erste Hörspielregie. Entstanden sind inzwischen knapp 200 Hörspielinszenierungen. Im Zentrum seiner künstlerischen Arbeit stehen neben großen Literaturadaptionen auch Grenzgänge zwischen spielerischen und dokumentarischen Formen. Regelmäßig realisiert Leonhard Koppelmann Live-Bühnenprogramme für Rundfunkanstalten, Museen, private und öffentliche Organisationen. 2004 wurde seine Inszenierung des Stücks „Für eine bessere Welt…“ von Roland Schimmelpfennig als Hörspiel des Jahres ausgezeichnet.